Unwetter in der Schweiz und trockene Luft im Winter:
Physikalisch-meteorologische Erklärungen zu Wetter und Luftbefeuchtung
Zu dem „Unwetter in der Schweiz und trockener Luft im Winter“ SRF-Meteo erklärt, dass die zunehmenden Wetterkapriolen mit der steigenden Temperatur in der Atmosphäre zusammenhängen. Eine Erwärmung der Luft um 1°C kann den Feuchtigkeitsgehalt um 7% erhöhen. Doch trockene Luft in den Wohnräumen und Büro im Winter, wie ist der Zusammenhang!
Wie ist das in meiner Wohnung oder Haus?
Vergleich der Luftfeuchtigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen
Betrachten wir einen Raum von 4 x 4 x 2.4 Metern (38.4 m³). Bei 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit (rLF) von 50% enthält die Luft 336 Gramm Wasser. Erhöhen wir die Temperatur um 2°C auf 22°C, enthält die Luft bei gleicher rLF 372.5 Gramm Wasser. Eine Temperaturerhöhung von 2°C bewirken in der Atmosphäre, oder erfordern im Raum also 36.5 Gramm Wasser /m3 (Luftbefeuchter).
Luftfeuchtigkeit im Winter und Lüften der Räume
Im Winter heizen wir denselben Raum auf 22°C, wodurch die Luft 372.5 Gramm Wasser enthält. Nach den Regeln der Lüftungstechnik sollte die Raumluft alle 2.5 bis 3 Stunden ausgetauscht werden, um genügend Sauerstoff zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass die Luft etwa achtmal täglich erneuert wird.
Luft von draußen hat ebenfalls Feuchtigkeit. Bei 0°C und 80% rLF enthält die Luft, die in den Raum gelangt, 150 Gramm Wasser. Um bei 22°C die gewünschten 50% rLF im Raum zu halten, benötigen wir jedoch 372.5 Gramm Wasser. Es fehlen also 222.5 Gramm, die wir achtmal täglich hinzufügen müssen. Das ergibt einen Wasserverbrauch von 1.78 Litern pro Tag.
Kondensation und Luftfeuchtigkeit im Winter
Das Bild links zeigt ein Fenster mit einer Plexiglas-Platte davor. Da sich das Fensterglas durch die Raumluft nicht aufgewärmt wird, kondensiert Wasser in feinen Tröpfchen an der Scheibe. Diese Tröpfchen können sich zu größeren Tropfen verbinden und herabfallen, ähnlich wie in den Wolken, wenn es zu regnen beginnt.
Fragen zur Luftbefeuchtung
- Was passiert, wenn ich mehr Wasser pro Tag durch Luftbefeuchten verbrauche?
- Wenn zu viel Luft aus dem Raum entweicht, wird die Luftfeuchtigkeit abtransportiert, gleichzeitig geht Wärme verloren, was zu erhöhtem Energieverbrauch führt.
- Was, wenn ich trotz Luftbefeuchtung und einem Verbrauch von 1.8 Liter Wasser nicht 50% rLF im Raum erreiche?
- Der Luftaustausch könnte häufiger als achtmal täglich stattfinden. Wenn der Luftbefeuchter mehr als 1.8 Liter Wasser verbraucht, steht er möglicherweise am falschen Ort. Kontrollieren Sie die Luftzirkulation mit einem Räucherstäbchen und platzieren Sie den Luftbefeuchter neu. Geht die Luft über die Decke weg, verwenden Sie einen 3D-Luftbefeuchter, der die Feuchtigkeit nach unten abgibt.
- Was, wenn ich zu viel relative Luftfeuchtigkeit habe?
- Lüften Sie öfter, aber bedenken Sie, dass dabei Wärmeenergie verloren geht. Überprüfen Sie, woher die Feuchtigkeit kommt (z.B. Badezimmer, Küche, undichte Wasserleitungen, schlecht isolierte Wände). Eine Lösung könnte in der besseren Isolierung und Abdichtung des Raumes (vorwiegend der Fenster und Türen) liegen.
Fazit
Die physikalisch-meteorologischen Prinzipien hinter der Luftfeuchtigkeit und Temperatur helfen, die Dynamiken in Innenräumen besser zu verstehen. Im Winter ist es besonders wichtig, die Balance zwischen ausreichender Luftfeuchtigkeit und Energieeffizienz zu finden, um ein angenehmes und gesundes Raumklima zu gewährleisten.